Liebe Freunde von @GrazAmur!

 

Schon lange bin ich Ihnen eine Erklärung schuldig, warum ich mit @GrazAmur aufhörte.

Kein Bild kann es besser erklären, als das, diesem Text hinzugefügte.

 

Graz ist schon länger nicht mehr die Stadt, in die ich mich einst verliebte.

Ihre Schönheit wird mit jedem Jahr mehr zerstört.

Ihre Seele mit Abruchbirnen zertrümmert. Sie nehmen ihr ihre Würde und ihren Charakter. 

 

Geidorf, Waltendorf, Andritz, St. Peter, Maria Trost ... egal wo man hinsieht und hinhört, die dort lebenden Menschen sind unglücklich. Keiner fühlt sich mehr "sicher", denn selbst anstandslose und solide Einfamilienhäuser werden von Bauträgern gekauft, abgerissen und gegen eintönige Siedlungen ausgewechselt.

Nicht nur das erhöhte Verkehrsaufkommen stellt ein Problem dar, sondern auch der Geräuschpegel.

 

Es ist ein Unterschied, ob einst EINE Familie nebenan lebte oder 'danach' sechs, acht  oder zwölf Familien.

Nicht selten mit Balkonen, deren Blickrichtung alle in den benachbarten Garten gerichtet sind und die oftmals bis an die Grundstückgrenze reichen, da baurechtlich Balkone nicht als verbaute Fläche gelten und daher der Mindestabstand von vier Metern nicht eingehalten werden muss.

 

Es wird Lebensqualität zerstört.

Ruhe, Idylle und über Jahrzehnte gewachsene soziale Gefüge.

Und keinesfalls darf in diesem Zusammenhang, die damit einhergehende massive Wertminderung der bereits vorhandenen Immobilien, vergessen werden.

 

Meiner Meinung nach, MÜSSEN Einfamilienhaussiedlungen auch solche bleiben und dies würde auch baurechtlich verankert gehören.

Es darf nicht sein, dass inmitten von Familienhäusern, riesige Siedlungen entstehen.

Es muss auch der Erhalt von Jahrhundertwende Häusern gesichert und GESCHÜTZT werden.

Wo bleibt hier der Denkmalschutz?

 

Postkartenbilder von einer Stadt anzufertigen, die derart unter dieser Zerstörungswut leidet, ächzt und krächzt hat für mich den Charakter einer Vertuschung, Verblendung und vor allem Verfälschung von Tatsachen.

Davon haben wir mehr als genug. 

 

Wir Fotografen der "Schönbilder", tragen dazu bei, dass sich diese kranke Entwicklung weiter fortpflanzen wird, mit Folgen, die für diese einst so liebenswerte Stadt noch gar nicht abzuschätzen sind. 

 

Abgesehen von dem massiv veränderten Stadtbild, möchte ich das Stichwort "Feinstaub" erwähnen.

Von 2012 bis 2019 sind alleine 68 Hektar Fläche in Graz verbaut und damit versiegelt worden.

1 Quadratkilometer Wiesen und Grünflächen sind verschwunden.

Für eine Stadt, die schon seit Jahrzehnten bedingt durch ihre geografische Lage unter schlechten Luftwerten leidet, sind diese Zahlen eine einzige Katastrophe.

 

Angesichts dieser Entwicklung, möchte ich mit meinem Entschluss @GrazAmur einzustellen, ein Zeichen setzen.

Ich möchte kein Teil mehr von "einseitiger" Schönwetterberichterstattung sein, die dazu beträgt, dass sich die Spirale der Zerstörung unaufhörlich weiterdreht.

Es würde viel mehr aufgezeigt gehören, wie stark sich die Stadt Graz zu ihrem Nachteil verändert hat.

 

+++

 

Ich bedanke mich bei all meinen Besuchern für Ihre Treue, für die vielen Likes und Nachrichten und wünsche Ihnen alles erdenklich Gute.  

Das Bild




Die Art und Weise, wie wir die Welt wahrnehmen,
ist ein essentielles Charakteristikum unserer Individualität. 

Nichts unterscheidet uns voneinander so bedeutungsvoll und folgenreich.

Unsere Wahrnehmung eint.

Unsere Wahrnehmung trennt. 

Das Bild in unserem Kopf,

der Ursprung unseres Seins.

 Das Bild in unserem Kopf,

es formt uns, es führt uns.

Gebiert und gestaltet.

Erschafft und zerstört.

Verändert und besiegelt.

 Der Mensch. Der Schöpfer dieses Bildes.


Willkommen in meiner Gallery #GrazAmur!